Der Neustart des Glamrock!
„Welches Musikinstrument spielen Sie denn selbst?“ fragte mich einst eine betagte Frau in der Paderhalle in Paderborn beim Klassik-Konzert. Unvorstellbar, dass sich jemand für klassische Musik interessiert, ohne selbst ein Musiker zu sein. Einfach nur so, weil da angenehme Töne gespielt werden.
Ich habe schon ein paar Versuche hinter mir, Klavier spielen zu lernen. In meinem Universalzimmer (mein Haus hat nur wenige Wände und Türen) steht auch noch ein elektronisches Piano. Mittlerweile hauptsächlich als Dekorationsstück. Und zum Staubwischen. Und selbst das mache ich sehr selten. Am integrierten Notenständer („er hat Ständer gesagt. Hihihihi“) das Buch „Klavierunterricht für Erwachsene“. Seit mittlerweile mehr als 10 Jahren. Ich hab einst auch damit gearbeitet und brav die dort beschriebenen Noten geübt, so lange, bis ich plötzlich das von meinen Fingern dargebotene Musikstück erkennen konnte. Donnerwetter. Aber im Überfluss meiner Aktivitäten stand das Klavier immer auf dem letzten Platz.
Dann doch lieber Karaoke
Ein- oder zweimal pro Jahr veranstalte ich einen Karaoke-Abend. Zwei Funkmikrofone, ein externes Audiointerface, etwas Hall von Cubase und die Karaoke-Datenbank von Karafun. Das passt schon ganz gut. Der Text wird per Videobeamer auf die Leinwand geworfen, da muss ich nichts auswendig lernen. So ähnlich mache ich das dann auch, wenn ich mich auf meinem kuriosen YouTube Kanal an Gesangsübungen versuche. Meistens nutze ich das musikalische Arrangement bereits als Fertiggericht und denke mir nur noch eine passende Melodie für die Singstimme und einen Text aus.
Ich bin verblödet: Der Glamrock-Song
Verblödet - Das Glamrock Video!
Rock ´n Roll mit Lippenstift
Kiss, Alice Cooper, David Bowie. John Lennon nannte den Glamrock einst abfällig „Rock ´n Roll mit Lippenstift“. Ich kam auf die Idee, einen Glamrock-Song zu inszenieren dank einer langen schwarzen Perücke, die in meinem Kostümfundus lagert. Mit diesem Haarteil allein sehe ich schon aus, wie ein betagter Glamrocker. Für das Video „Ich bin verblödet“ habe ich mir dann noch ein Glamrock-Kostüm besorgt und mein Gesicht weiß angemalt. Auf den Lippenstift habe ich allerdings verzichtet. Von meinem Mund ist dank der langen Haare ohnehin nicht viel zu sehen. Stimmlich habe ich mich irgendwo zwischen Joachim Witt und Brian Johnson von ACDC orientiert. Am Freitag habe ich den Songtext geschrieben, am Dienstag war der Film geschnitten. So muss es sein.
Keine Satire auf Glamrock
Der Text des Songs versteht sich als Satire auf die Verblödung unserer Gesellschaft. Dumme Menschen sind einfach die glücklicheren Menschen. Das Glamrock-Video ist dabei nur das Setting. Beides hat überhaupt nichts miteinander zu tun und passt doch irgendwie hervorragend zusammen. Behaupte ich jedenfalls.