Andreas Mettler
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Leben am Ende der Welt

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Ich wohne nicht nur am Ende der Welt. Ich wohne sogar am Ende des Sauerlands. Und das Sauerland ist schon so etwas ähnliches, wie das Ende der Welt.

Ich habe rund 10 Jahre in Großstädten gewohnt. Und wenn ich mal einen Tag in einer der Metropolen von Rhein und Ruhr verbringe, dann bin ich bald wieder glücklich, in mein Sauerland zurückkehren zu können.

Die Menschen in den Großstädten verbringen den Großteil ihres Lebens damit, im Stau zu stehen und nach einem Parkplatz zu suchen. Ich tuckere höchstens einmal einen Kilometer hinter einem Traktor her. Und die Großstädter wohnen nicht in Häusern, sondern in zusammengewachsenen Mauern mit Blick aus dem Fenster zur Mauer gegenüber. Und zahlen unbezahlbare Mieten für diesen Genuss.

Gut, auf dem Land ist auch nicht alles perfekt. Mein Dorf hat schon vor Jahren seine Grundschule verloren. Naja, nicht ganz so schlimm. Ich bin ja noch nicht dazu gekommen, eigene Kinder zu zeugen und ab und zu kann ich die alte Grundschule für eines meiner Projekte nutzen. Einen Hausarzt gibt es hier auch nicht mehr und die Uhr für unseren Dorfladen tickt auch schon. Obwohl ich den Frischmarkt um die Ecke doch nach allen Kräften unterstütze: Ich kaufe jede Woche eine Briefmarke und eine Tüte Milch. Nein, der Laden darf nicht sterben.

Und ich habe hier eine 150 Mbit/s Internetverbindung. Zumindest in der Theorie. Denn wenn alle Nachbarn ihren Smart-Fernseher einschalten, dann kommt auch mein Business-Zugang ins Stocken. Das ist also die wichtige Digitalisierung, von der die Politiker sprechen: Wir schauen jetzt nicht mehr über unsere Satellitenschüssel Fernsehen, sondern über das Internet. Ach ja: Mein Internetanbieter hat mir jüngst ein Angebot gemacht, meinen Zugang auf 200 Mbit/s aufzustocken. Dann habe ich theoretisch 50 Mbit/s mehr. Wenn es eben mal läuft. Kein Wunder, dass das Netz immer überlastet ist, bei solchen Angeboten.

Und die Webseite zu meinem Dorf liegt natürlich auch in meinen Händen:
www.madfeld-sauerland.de

geschrieben 2017 von Andreas Mettler. Veröffentlicht: 08.12.2017

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