Richtig falsch!
Wer sagt eigentlich, dass man erfolgreicher ist, wenn man die Dinge richtig macht? Nach meiner Beobachtung macht Perfektion nichts besser. Ganz im Gegenteil: Alles was perfekt ist, wird ein Duplikat anderer Perfektionen. Perfektion bedeutet, es genauso zu machen wie andere Menschen, die ebenfalls versuchen, perfekt zu sein. Je perfekter, desto gleicher. Da kommt immer das selbe dabei heraus. Deshalb haben Jungunternehmer, die von einen Gründercoach zum nächsten rennen und sich ein Tutorial nach dem anderen durchlesen, auch nur selten Erfolg. Wie soll man auf diese Weise irgendwelche Alleinstellungsmerkmale entwickeln?
Von Perfektion bleibt meist nicht viel in Erinnerung. Es sind vielmehr die kleinen Unzulänglichkeiten, mit denen man im Langzeitgedächtnis punktet. Daraus entwickelt jedes Projekt erst seine Persönlichkeit. Je kautziger, desto nachhaltiger.
Jedesmal, wenn ich versuche, etwas ganz besonders gut zu machen, wird das garantiert zum Flop. Wenn mich ein Projekt nicht so ganz ernsthaft interessiert und ich mir keine großen Sorgen darüber mache, ob das nun fehlerhaft ist oder nicht, dann hat das in aller Regel die besten Chancen auf Erfolg. Meistens wird sowieso etwas ganz anderes daraus, als ich mir das vorstelle. Ich denke mir was aus, stelle das als Angebot ins Netz und dann fängt das an vor sich hin zu dümpeln. Plötzlich fragt mich ein Kunde „Machen Sie eigentlich auch...“ - Und dann mache ich eben etwas ganz anderes und zwar viel erfolgreicher als das, was ich mir selbst ausgedacht hatte.
Wer kann schon definieren, was falsch und richtig ist? Die Masse tut es vermutlich und so führt Richtigmachen auch immer nur zu dem, was es schon massenhaft gibt. Falschmachen ist viel interessanter. Aber man muss schon eine Begabung dafür haben, es auf die richtige Weise falsch zu machen. Wenn ich ein Talent besitze, dann sicherlich das.